Wofür stehen die Abkürzungen IB & UB beim Banking?

Sind Ihnen die Abkürzungen IB oder UB schon einmal im Zusammenhang mit Banken begegnet und Sie haben sich gefragt wofür diese eigentlich stehen? IB steht im allgemeinen für Investmentbank und UB für Universalbank. Was das konkret bedeutet und worin die wichtigsten Unterschiede liegen, steht in diesem Artikel.

Was sind die Aufgaben einer Universalbank?

Universalbanken gibt es seit knapp 200 Jahren. Universalbanken haben in der Regel ein breites Spektrum an Dienstleistungen, welche Sie an Privatkunden und Geschäftskunden anbieten. Als Gegensatz zu Universalbanken gelten Spezialbanken. Darunter fallen insbesondere allgemeine Bankgeschäfte wie Kontoführung, Zahlungsverkehr, Kreditwesen und Wertpapiergeschäfte. Sie sind dabei grundsätzlich zugänglich für alle Kundengruppen. Zu den Universalbanken in Deutschland zählen unter anderem die Deutsche Bank und Commerzbank. Die Universalbanken werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) kontrolliert.

Einige Universalbanken betreiben über das Kerngeschäft hinaus auch noch weitere Dienstleistungen und Geschäftsfelder wie Investmentbanking, Unternehmensbeteiligungen, Versicherungsgeschäfte sowie Leasing und Factoring.

In Deutschland hingegen gibt es ein Universalbankensystem, bei dem Investmentbanken keinen gesonderten Status erhalten. Beispielsweise führt die Deutsche Bank als Universalbank auch Investmentgeschäfte einer Investmentbank aus. Dennoch gibt es bei den EU-Mitgliedstaaten eine Spezialregelung, die alle Banken mit Investmentgeschäft betrifft.

Was sind die Tätigkeiten einer Investmentbank?

  • Investmentbanken zählen zu den Privatbanken. Ihr Kerngeschäft kommt wie der Name schon verrät aus dem Investmentgeschäft. Darunter fällt unter anderem die Vermögensverwaltung für Kunden, Wertpapierhandel, Beratung von Unternehmen zu Börsengängen sowie Unternehmensverkäufen oder -übernahmen.
  • Investmentbanken sorgen für den Handel an den Finanzmärkten und bringen Angebot und Nachfrage zusammen. Sie unterstützen große Unternehmen und Konzerne bei globalen Investmentgeschäften.
  • Investmentbanken sind ein Gegenmodell zu den Geschäftsbanken. Sie entstanden im Zuge der Einführung des Trennbankensystems in den USA. Dort werden Geschäftsbanken, die Kundeneinlagen verwalten dürfen, besonders kontrolliert und einer schärferen Aufsicht unterlegen.
  • Investmentbanken sorgen für die Unterstützung des Handels an Finanzmärkten durch allerlei Investmentgeschäfte. Sie entstanden aus dem US-Trennbankensystem (englisch commercial banks). Den Commercial Banks war das Aufnehmen von Kundeneinlagen gestattet, die aber einer schärferen Aufsicht unterlagen. Im Zuge der US-Bankenkrise 2008 wurden die verbliebenen großen Investmentbanken im September 2008 jedoch stark reduziert.

Wie sind Investmentbanken aufgebaut?

Wenn es um die interne Struktur bei Investmentbanken geht, sind diese meist ähnlich aufgebaut. Intern unterteilen sie sich in die Public Side und Private Side:
Public Side: Aktiengeschäft, Market Making, Marktanalysen, Beratung von Fondsmanagern und großen Investoren
Private Side: Durchführung und Betreuung von Fusionen, Unternehmensauflösungen, Börsengängen, Anleihenemissionen

Was sind weitere Unterschiede zwischen Universalbanken und Spezialbanken wie Investmentbanken?

Im Rahmen der Bankbetriebslehre werden unter anderem die Unterschiede zwischen Universalbanken und Spezialbanken untersucht. Wenn es um die Betriebsgröße geht, also gemessen an der Bilanzsumme oder Geschäftsvolumen, dann liegen Universalbanken in der Regel vorne. Gleichwohl gehen Spezialbanken wie Investmentbanken ein deutlich höheres Unternehmensrisiko ein als Universalbanken. Dadurch können Sie auch deutlich höhere Renditen erzielen. Universalbanken decken ein breites Produkt- und Kundenspektrum ab und können Risiken in der Regel besser auffangen. In Deutschland ist das Investmentbanking bei den bedeutenden Universalbanken als eigener Geschäftsbereich integriert. In anderen Ländern wie der USA ist das nicht der Fall, hier wird eine strikte Trennung zwischen Investmentbanking und den Geschäftsfeldern einer Universalbank durch das Trennbankensystem vorgenommen.

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